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In einer Halbzeit zum Klassenerhalt – Sacristans mit 28 Punkten in 24 Minuten

„Uns fällt ein riesiger Stein vom Herzen“ verkündete der Freiburger Defensive Coordinator Patrick Lautenbach nach dem Schlusspfiff im Spiel gegen die Weinheim Longhorns. Denn mit diesem Sieg sichern sich die FT 1844 Freiburg Sacristans den Klassenerhalt in der Regionalliga Südwest. Das Team konnte die fünf Spiele anhaltende Niederlagenserie am Anfang der Saison abschütteln und drei Heimspiele am Stück gewinnen. Head Coach Gray Levy war nach dem Spiel sichtlich ergriffen und sagte voller Stolz: „Es wäre ein leichtes für die Spieler gewesen, in dieser schwierigen Phase die Köpfe hängen zu lassen. Aber stattdessen haben sie angefangen besser zu trainieren, und haben dadurch ihr Selbstvertrauen zurückgewonnen.“
Dieses Selbstvertrauen zeigte sich vor allem in der ersten Halbzeit des Spiels am Samstag, nach der schon alles entschieden war. Schon nach wenigen Minuten setzte die Defensive der Breisgauer einen Paukenschlag: Safety Lennart Esdar fing einen Pass des gegnerischen Quarterbacks Markus Klaus ab, und trug ihn zu einem Touchdown in die Endzone (7:0, Extra-Punkt Ramon Trurnit). Darauf konnten die Weinheimer nur mit einem Field Goal durch Kicker Selim Yagiz antworten (7:3).
Nachdem nun für den kurzfristig eingesprungenen Freiburger Quarterback Maximilian Kirsch kein Druck mehr Bestand, als erstes für Punkte sorgen zu müssen, führte er die Offensive selbstsicher über das Feld. Vor allem konnten die Longhorns kein Mittel gegen die starken Läufe des Freiburger Runningbacks Collins Kamara finden. Kurz vor der Goalline trug dann Quarterback Kirsch höchstpersönlich den Ball in die Endzone, zum Stand von 14:3 (Extra-Punkt Trurnit). Regelrecht mühsam arbeiteten sich dann auch die Gäste noch einmal über das Feld, und liefen den Ball in Person von Runningback Marlow Youson in die Endzone (14:9, Extra-Punkt nicht gut).
Mit knapp zwei Minuten auf der Uhr zeigten die Freiburger dann ihren besten Football des Jahres, indem sie in allen Mannschaftsteilen glänzten. Zunächst konnte der Kickoff der Weinheimer von Returner Jens Zimmermann bis an die eigene 40-Yard Linie zurückgetragen werden, so dass sich die Offensive in bester Feldposition aufstellen konnte. Mit einem 33-Yard Pass von Kirsch auf Wide Receiver Finn Aichholz befanden sie sich in Windeseile wieder vor der Endzone. Mit einem kurzen Pass auf Tight End Lukas Hartmann bauten sie den Vorsprung auf 20:9 (Extra-Punkt nicht gut) aus. Weinheim bekam daraufhin wieder den Ball, verlor ihn aber nach nur zwei Spielzügen wieder: Defensive End Nils Zagermann konnte den Ball beim Sack herausschlagen, woraufhin er von Linebacker Joel Towoua gesichert wurde. Die Offensive der Sacristans hatte damit noch einige Sekunden Zeit. Ohne zu zögern, verwandelten sie gleich den ersten Snap mit einem 46-Yard Pass auf Finn Aichholz in einen Touchdown. Für die zwei Extra-Punkte sorgte Collins Kamara, sodass es mit 28:9 in die Pause ging.
Die Stimmung bei den Freiburgern war am Kochen, und auch in der zweiten Halbzeit konnten die Longhorns nicht mehr ernsthaft aufholen. Im dritten Quarter erzielte Wide Receiver Carsten Korn einen Touchdown (28:15, 2-Point-Conversion nicht gut). Der letzte Drive der Weinheimer endete auch mit einem Touchdown durch Wide Receiver Samuel Grinfeld (28:23, 2-Point-Conversion gut).
Während für die Gäste damit die Saison beendet war, bleibt den Freiburgern noch ein Spiel gegen die Reutlingen Eagles. Mit einem Sieg gegen den direkten Tabellenkonkurrenten wäre sogar der dritte Platz in der Liga noch erreichbar – dies wäre das beste Ergebnis seit Jahren. Die Saison wäre dann ausgeglichen, mit ebenso vielen Siegen wie Niederlagen. Umso beachtlicher wäre dies, wenn man sich wie Head Coach Levy, den Verlauf der Saison vor Augen führt.
Bericht: Julian Hauser
Bilder: Jochen Kern