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Sacristans spielen dieses Jahr nicht in der Regionalliga

Die FT 1844 Freiburg Sacristans treten in dieser Saison doch nicht in der Regionalliga Südwest an. Darüber informierte Teammanager Luca Schler die Mannschaft am Freitag vor dem Training. „Die Corona-Lage hat sich im Vergleich zum Zeitpunkt der Entscheidung für eine Saison in Deutschland verschlechtert“, so Schler. Die neuen „Infektionsnester“ der vergangenen Wochen haben immer wieder aufgezeigt, dass selbst mit vorgegebenen Abstands- und Hygieneregelungen eine Ansteckung nicht vermeidbar war – die Abstand- und Hygieneregeln gäbe es auf dem Footballfeld nicht. Darüber hinaus begründeten die beiden Herrenvertreter Luca Schler und Stefan Ruh die Entscheidung damit, dass mehrere Spiele gegen verschiedene Teams nach dem aktuellen Spielplan der Regionalliga innerhalb des Inkubationszeitraumes durchgeführt werden müssten. Insgesamt gebe es einfach zu viele Unklarheiten und Fragezeichen bezüglich der Infektions- und Krankheitsverläufe sowie hinsichtlich der Fallzahlenentwicklung. „Jede Unklarheit, jedes Fragezeichen lässt in der Abwägung Amateursport gegen Gesundheit Zweiteres überwiegen“, erklärt Schler. Stefan Ruh führte ergänzend an, dass die Ausführung der Hygieneregelungen hinsichtlich des Spielbetriebs nur sehr schwer umsetzbar sind und zusätzliche Kosten mit sich bringen. Selbst Profiligen anderer Sportarten sagen Saisons in Europa ab oder lassen sie nur untere sehr strengen Regeln stattfinden („Bubble“-Strategie). All dies passe nicht zusammen mit dem Gedanken, am Wochenende zu spielen, um dann in der Folgewoche normal seinem Alltag zu folgen.
Die Herrenvertreter hatten am Donnerstagabend die Abteilungsleitung über ihre Entscheidung ins Bild gesetzt, am Freitag wurden zunächst die Coaches und dann die Spieler informiert.
Geplant ist nun gegen eine oder zwei Mannschaften Freundschaftsspiele durchzuführen, dabei allerdings entsprechend einen mehrwöchigen Abstand zwischen den Spielen einzuhalten, um der Inkubationszeit Rechnung zu tragen.
Hinsichtlich einer Ligateilnahme der Jugendmannschaften entschied die Abteilungsleitung, dass zunächst an dem Ziel zu spielen festgehalten wird und man die U19 auch für den Spielbetrieb in der Jugendbundesliga melden werde. „Solange wir die Möglichkeit sehen, dass die Jungs spielen, wollen wir die Möglichkeit wahren. Wenn sich die Rahmenbedingungen jedoch ändern und verschlechtern, behalten wir uns vor, zum Schutz unserer Spieler auch sehr kurzfristig entsprechend zu handeln“, so Jugendleiterin Jessica Kern.
Am gleichen Abend, wie die Sacristans ihren Rückzug aus der Regionalliga verkündeten, entschied auch die German Football League (GFL) auf den Spielbetrieb zu verzichten. Lediglich sechs von 16 Teams hatten sich für einen Spielbetrieb ausgesprochen. Die verbleibenden sechs hatten sich nun darauf verständigt, auf die Liga zu verzichten. Unter den gegebenen Corona-Bedingungen wäre ein Spielbetrieb für viele Vereine der ersten Liga finanziell ein zu hohes Risiko gewesen. Die zweite Bundesliga plant dagegen einen Ligabetrieb mit acht Mannschaften durchzuführen.
Bei den aktuellen Entwicklungen und steigenden Fallzahlen bleibt abzuwarten, ob überhaupt ein Spiel gespielt werden kann. Aktuell gelten in vielen Bundesländern auch unterschiedliche Trainingsbedingungen. Während einige Teams bereits wieder ein volles Teamtraining durchführen können, ist das Training in Baden-Württemberg auf 20er Gruppen beschränkt. Bei einem Sport, der elf gegen elf gespielt wird, stellt das viele Mannschaften vor entsprechende Herausforderungen.