Klar – es gibt Berlin, Lüneburg und Friedrichshafen – allesamt harte Brocken. Doch im Pokal-Viertelfinale (Sa, 19 Uhr Giesen) beim angeschlagenen Boxer der Grizzlys Giesen heranzumüssen, die auf Revanche für die umkämpfte 2:3-Niederlage aus sind – schwerer hätte es für die Erstliga-Volleyballer der FT 1844 Freiburg kaum kommen können.
„Exited.“ Wenn man 1844-Diagonalangreifer nach Niederlagen fragt, wie es ihm geht, antwortet er meist mit diesem einen Wort. „Exited.“ Denn Kobrine ist überzeugt, dass man aus Niederlagen lernt, dass sie Chancen darstellen, den nächsten Schritt zu machen, die nächste Stufe zu erreichen.
Deshalb war Kobrine zwar angesichts der knappen 1:3-Niederlage am vergangenen Sonnabend beim TSV Herrsching durchaus angefasst, aber vor allem voller Vorfreude auf die bevorstehenden Aufgaben.
Und die nächste hat es in sich: Im DVV-Pokal-Viertelfinale muss die Affenbande auswärts beim letztjährigen Hauptrundenzweiten und diesjährigen Champions League Teilnehmer Giesen Grizzlys ran. Ausgerechnet bei dem Topteam, das 1844 vor drei Wochen in einem geschichtsträchtigen Spiel knapp mit 3:2 im eigenen Dschungel niederringen konnte.
Die Giesener Volleyballer sind die Erfolgsgeschichte des deutschen Club-Volleyballs in den vergangenen Jahren – neben der SVG Lüneburg. Seit Trainer Itamar Stein bei den Niedersachen das Steuer und Manager Sascha Kucera die Geschicke übernahm, hat der Club einen rasanten Aufstieg erlebt. Aus der 2. Bundesliga ins Oberhaus, vom Playoff-Teilnehmer zum Topteam. Der bisherige Höhepunkt: die aktuelle Teilnahme in der CEV Champions League.
Die neue Liga bringt aber auch neue Herausforderungen mit sich. Zuletzt musste Giesen drei Niederlagen in Folge hinnehmen: zu Hause bei der Champions League Premiere gegen Istanbul, dann daheim gegen die SVG Lüneburg und vergangenen Mittwoch erneut in der europäischen Königsklasse gegen Piräus.
Die Affenbande trifft am Samstag deshalb auf ein Team, das doppelt etwas zu beweisen hat. Die Grizzlys wollen den Affen für die Niederlage vor drei Wochen ans Fell und sie sehnen sich nach der für sie ungewöhnlichen Pleiten-Serie nach einem Erfolg.
Angeführt werden sie dabei vom talentierten Zuspiel-Duo aus Jan Röling und Nicholas Slight. Auf Diagonal gibt die Achse aus Mark Rura und Hauke Wagner den Ton an. Auf Außen stehen die ballsicheren Jori Mantha und Ethan Champlin. Das Prunkstück aktuell ist der Mittelblock aus den beiden erfahrenen Deutschen – Noah Baxböhler und Jakob Günthor. Ein internationales Spitzenteam gegen das die Affenbande alles in die Waagschale legen muss, um zu bestehen. Eine „exiting“ Aufgabe – so würde es 1844-Hauptangreifer Kevin Kobrine bezeichnen.
(Foto: Stephan Tapken)