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"Das macht mir einfach großen Spaß"

Interview mit Katharina Wethkamp zu ihrem Engagement für die FT im Rieselfeld

Katharina Wethkamp lebt seit 24 Jahren im Rieselfeld. Sie ist verheiratet und hat zwei erwachsene Töchter. Seit Juni 2006 ist Katharina sowohl Trainerin als auch Ansprechpartnerin der Freiburger Turnerschaft von 1844 e.V. im Rieselfeld. Im Gespräch mit Sigrid Hofmaier erzählt sie vom Angebot der FT und ihrem Engagement.

Katharina, du bist seit vielen Jahren sehr engagiert für die FT, den ältesten Sportverein Freiburgs, unterwegs. Erzähl doch bitte, wie es dazu kam und was deine Aufgaben sind.
Katharina Wethkamp: Zur FT bin ich 1997 ursprünglich über unsere Tochter Lisa gekommen, die als Kind mit Down-Syndrom im integrativen Sportkindergarten in der Schwarzwaldstraße war. Ich bin von Beruf Physiotherapeutin und habe damals zuerst Vertretungsstunden übernommen, ab 2006 habe ich dann im Rieselfelder Sportkindergarten eigene Stunden geleitet.

Du bist aber zusätzlich noch in der Schwarzwaldstraße aktiv?
KW: Ja, Mittwochmorgens leite ich die Damen-Funktionsgymnastik, die älteste Teilnehmerin ist jetzt 93. Das Spieltreff-Turnen in der folgenden Stunde fiel der Pandemie zum Opfer und wurde durch Eltern-Kind-Turnen ersetzt. Ein echtes Kontrastprogramm! Am Mittwochnachmittag habe ich hier im Rieselfeld meine Sprechzeiten und abends zwei Stunden Rücken-Fit und Fit-Mix. Donnerstagnachmittags leite ich drei Stunden das Kindertanzen. Insgesamt bin ich elf Wochenstunden für die FT tätig, davon sieben praktische und vier Stunden für die Beratung. Das hat sich bewährt. 

Wo finden die Kurse im Rieselfeld statt?
KW: Alle Kurse finden im Sportkindergarten, je nach Angebot in der Turnhalle oder im Spiegelsaal statt. Meine persönlichen Beratungstermine sind dienstags von 10.30 bis 12.30 Uhr und mittwochs von 15 bis 17 Uhr im Glashaus. 

Wie hat sich deine Arbeit im Laufe der Jahre verändert?
KW: Das Kursangebot ist ähnlich geblieben, die meisten Kurse sind durch den Vereinsbeitrag (21,10 Euro für Erwachsene, 15,80 Euro für Kinder pro Monat) abgedeckt, die Fitness-Angebote kosten vier Euro extra pro Monat. In den Erwachsenen-Gruppen gibt es immer Platz, die meisten Kindergruppen sind voll. 

Und in der Beratung?
KW: Früher waren die Leute mehr auf die Geschäftsstelle angewiesen. Heute gibt es eine App, über die sich Interessenten direkt erkundigen und anmelden. Allerdings schätze ich den persönlichen Kontakt sehr und würde mir mehr „Besuch“ während der Sprechzeiten im Glashaus (Raum K 1 im OG oder Café im EG) wünschen. Jede und jeder ist in jedem Alter willkommen! 

Hat sich die Anspruchshaltung geändert – in punkto Pünktlichkeit, Regeln etc.?
KW: Wir haben feste Regeln, die eingehalten werden müssen. Zum Beispiel, dass auf jede Matte ein Handtuch gehört. Wer keines dabei hat, darf nicht mitturnen. Auch beim Kindertanzen ist eine Voraussetzung, dass das Kind die 45 Minuten allein bleiben kann oder höchstens die ersten beiden Termine von der Mutter begleitet wird. Wir machen eine gemeinsame Trinkpause und eine gemeinsame Pipipause. In der Turnhalle wird außerdem nicht gegessen und getrunken. Beim Eltern-Kind-Turnen fordere ich das inzwischen auch ein. Anschließend vespern wir gemeinsam.

Wie begeistert deine Teilnehmerinnen und Teilnehmer dabei sind, kann man immer beim Stadtteilfest öffentlich bewundern. 
KW: Ja, das ist ein fester Termin in unserem Kalender! Da sind gerade die Kleinen immer mit Feuereifer dabei. Das macht allen einen Riesenspaß und ist richtig ansteckend!

Was macht dich stolz?
KW: Mich macht stolz, dass meine Gruppen so konstant sind. Die Gymnastikstunde im Gesundheitssport leite ich schon seit fast 20 Jahren – mit gleichbleibendem „harten Kern“. Die wöchentlichen Termine geben dem Alltag Struktur. Eine der Damen hatte nach Corona bei uns gekündigt. Sie kam nach einem Jahr zurück und sagte: Die Gruppe fehlt mir. Gerade für ältere Menschen ist Sport im Verein ideal. Eine Teilnehmerin hat Diabetes und es geht ihr manchmal nicht gut. Wenn sie nicht kommt, rufen wir sie an und eine geht persönlich bei ihr vorbei. Mir gefällt sehr, dass man sich umeinander kümmert. Wir treffen uns hin und wieder auch privat, es sind Freundschaften entstanden.

Bewegung gehört sicher auch zu deinem Alltag?
KW: Ja, ich mache bei meinen Gymnastikgruppen aktiv mit, bin täglich mit unserem Hund unterwegs, fahre viel Fahrrad und liebe Schwimmen. Außerdem sind mein Mann und ich beim SvO in einem Tanzkreis.

Wie hat sich die sportliche Frühförderung für eure Tochter Lisa ausgewirkt?
KW: Sehr positiv: Sie hat dort Schwimmen und Inlinefahren gelernt. Ich bin der FT unendlich dankbar, dass Lisa dort so hervorragend gefördert wurde. Wir konnten und können mit Lisa schwimmen gehen, in Skiurlaub fahren, Radreisen machen. Daran haben wir große Freude. Lisa ist heute 30 Jahre alt und sehr selbstständig.

Du wirst dem Verein, dem Training und der Geschäftsstelle hoffentlich noch lange erhalten bleiben!
KW: Solange mein Mann berufstätig ist und es die Gesundheit erlaubt, auf jeden Fall. Das macht mir einfach großen Spaß!


Die Freiburger Turnerschaft von 1844 e.V. bietet im Rieselfeld nahezu 40 Kurse vom Eltern-Kind-Turnen ab eineinhalb Jahren über Kindertanz und Zirkusschule bis zu Tischtennis, Yoga, Rückenschule und Zumba an. Alle Infos über die Angebote (wie auch Familienmitgliedschaften) und Preise finden sich hier.

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