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Wiedersehen der College-Bros

Die FT 1844 Freiburg geht als Favorit in das Duell gegen die cerebrick Volley Goats Mitteldeutschland. Am Dienstag treffen nicht nur zwei Teams aufeinander, sondern auch zwei gute Freunde.

Die Freiburger müssen erneut unter der Woche antreten und haben wie schon beim Auswärtssieg in Karlsruhe wieder drei Punkte im Visier. Am Dienstag, dem 18. Oktober, geht es zu den cerebricks Volley Goats Mitteldeutschland. Das Team ist diese Saison von Bitterfeld in Sachsen-Anhalt in die größere Stadt Halle an der Saale umgezogen. Das ist nicht die einzige Veränderung. Auch das Bundesliga-Team hat sich fast komplett gewandelt. Elf Spieler des 14er-Kaders sind neu, ebenso der argentinische Trainer mit dem Deutsch klingenden Namen Christian Imhoff.

Insbesondere hat sich die Mannschaft mit Spielern aus amerikanischen Collegeteams verstärkt. Ähnlich war das vorige Saison bei der FT Freiburg. In Halle werden sich nun auch zwei Spieler gegenüber stehen, die einst beste College-Bros waren. Wer jetzt Namen von US-Amerikanern oder Kanadiern in beiden Teams im Kopf hat, dürfte überrascht sein: Es geht um zwei Deutsche. Der Freiburger Mittelblocker Karl-Lennart Klehm und der Volley-Goats-Zuspieler Paul Stommel spielten ein Jahr lang zusammen für die Universität Charleston (Westvirginia) in der nordamerikanischen NCAA. 

„Auf das Wiedersehen freue ich mich riesig“, sagt Stommel. Beide haben nicht nur zusammen Volleyball gespielt, sondern auch noch die USA erkundet und schätzen sich sehr. „Karl-Lennart ist ein Spieler mit unglaublicher Mentalität, der ein ganzes Team mitreißen kann“, sagt Stommel. Er hat es geliebt, ihn über die Mitte ins Spiel zu bringen. „Er hat eine Kanone im Arm, wenn er den Ball richtig trifft.“

Die Spieler in den College-Ligen haben eine enorme Physis. „In der Bundesliga gibt es wesentlich mehr Spieler mit überragender Technik und natürlich mehr Erfahrung“, erklärt Karl-Lennart Klehm die größten Unterschiede. Dazu zählt auch, dass die Universitäten in den USA den Sportlern beste Bedingungen auf dem Campus bieten, gleichzeitig aber auch Leistungen im Studium erwarten. Anderenfalls darf man nicht am Training teilnehmen. Die Spieler sollen nicht nur als Sportler Werbung für die Uni machen, sondern bestenfalls auch mit einem Abschluss im späteren beruflichen Leben.

Was die Fans angeht, könne die USA mit der Bundesliga nicht mithalten. „In der 1. Bundesliga ist wesentlich mehr Stimmung, erst recht in Freiburg“, sagt Karl-Lennart Klehm, der sich auch „wahnsinnig“ auf das Wiedersehen freut. Der Kontakt war nie abgebrochen.

In der 1. Bundesliga bilden nach den Deutschen (114) die US-Amerikaner (24) die zweitgrößte Gruppe, danach folgen die Kanadier (14). Insgesamt stehen Spieler aus 26 Nationen in den Kadern der 15 Erstligisten.

Die Freiburger wollen bei den Volley Goats, was übersetzt Ziegen heißt, punkten, auch wenn sie wegen der großen Entfernung und des Wochentags auf die Unterstützung ihrer Fans verzichten werden müssen. Im ersten Heimspiel war die rund 1.200 Zuschauer fassende Arena in Halle gut zur Hälfte gefüllt. Im Vorjahr blieben die Freiburger zweimal siegreich gegen das Bitterfelder Team. Das ist nur in der Liga verblieben, weil es in der vorigen Saison keinen Absteiger gegeben hatte. Dieses Jahr wird wieder ein Absteiger ausgespielt, entsprechend hart dürfte das Spiel umkämpft sein. Der Schlüssel zum Erfolg aus Freiburger Sicht könnte sein, zu verhindern, dass Paul Stommel Spieler in Szene setzt, die „eine Kanone im Arm“ haben.

(Foto: Stephan Tapken)

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