Über 120 Festangestellte, über 300 nebenberuflich Tätige bewegen die FT im Sportbereich, in der Verwaltung, der Technik, dem Hallenbad, den Sportkindergärten und der Sportgrundschule. Bei dieser Anzahl ist die FT immer auf der Suche ...
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Offener Brief von Präsidium und Vorstand vom 28.4.2020

Die Unsicherheit gemeinschaftlich überstehen
Der 15. März 2020 wird in die Geschichte unseres Vereins eingehen. Noch nie zuvor mussten wir den Vereinsbetrieb aufgrund einer weltweiten Pandemie ruhen lassen. Das alles stellt uns Menschen vor neue Herausforderungen, sowohl beruflich als auch privat. Das Leben hat sich in den vergangenen 6 Wochen für uns alle radikal verändert. Unser gemeinnütziger Verein, als soziale Gemeinschaft bestehend aus uns Mitgliedern, bildet einen festen Bestandteil in unserem Leben und dient mit seinem heterogenen Angebot aus Sport, Bildung und Erziehung auch vielen weiteren Menschen in Freiburg.
Unser Dank gilt in dieser Zeit unseren vielen Ehrenamtlichen, die sich Tag für Tag selbstlos dafür einsetzen, dass wir diese Gemeinschaft erleben dürfen. Außerdem danken wir unserem gesamten hauptamtlichen Team aus dem Sport, den sozialpädagogischen Einrichtungen sowie der Sportgrundschule für den enormen Einsatz, trotz eigener persönlicher Einschnitte. Und wir möchten insbesondere Ihnen als Mitglied danken, für den umsichtigen und sensiblen Umgang mit dieser Ausnahmesituation in den vergangenen 6 Wochen.
Mittlerweile besteht unser Verein aus knapp 7.000 Mitgliedern. Alle Bevölkerungs- und Altersgruppen sind darin vertreten. Wir alle tragen mit unserer Mitgliedschaft dazu bei, unseren Vereinszweck – die Förderung des Sports, die Förderung von Bildung und Erziehung sowie die Förderung der öffentlichen Gesundheitspflege – zu verwirklichen. Dieser Vereinszweck ist in unserer Satzung fest verankert und bildet die Daseinsberechtigung unseres gemeinnützigen Vereins.
Die Einstellung des Vereinsbetriebes hat für unsere FT schwerwiegende finanzielle Folgen. Viele zusätzliche Angebote und somit Einnahmen, die nicht im direkten Zusammenhang mit der Mitgliedschaft stehen, sind von jetzt auf gleich weggebrochen. Einnahmen, die normalerweise zur Gesamtfinanzierung des Vereins beitragen und uns in die Lage versetzen, für unsere Mitglieder ein vielseitiges, qualitativ hochwertiges und vergleichsweise günstiges Angebot bieten zu können. Die Umsetzung einer sozialen Beitragsstruktur ist zum Beispiel nur eine Maßnahme, die durch derartige Einnahmen erreicht werden kann.
Gerne möchten wir an dieser Stelle noch detaillierter auf die finanzielle Situation eingehen. So fehlen dem Verein und seinen Abteilungen auf der einen Seite u.a. Einnahmen aus dem Kursbetrieb, langfristigen und kurzfristigen Vermietungen, Hallenbad- und Saunaeintritten, Ferienfreizeiten, Kindergeburtstagen, Krankenkassenzahlungen, Zuschauer- und Cateringeinnahmen, Werbung sowie von vielen Neuanmeldungen, da diese derzeit ausbleiben. Außerdem gibt es noch immer eine Unsicherheit hinsichtlich der Zuschüsse der öffentlichen Hand sowie der Sportbünde. Auf der anderen Seite sparen wir, überall dort wo es möglich und sinnvoll ist, Kosten ein. Dennoch besteht ein großer Teil der Aufwendungen aus Kosten, welche weiter getragen werden müssen. Als Beispiele möchten wir dabei u.a. die Bedienung von Krediten, Zahlung von Versicherungen und Verbandsbeiträgen, Energie-, Wasser- und Abwasserkosten, Instandhaltungs- und Reparaturkosten, notwendige Anschaffungen sowie Gehälter, Löhne und Honorare nennen.
Als Verein sind wir eine Solidargemeinschaft, die füreinander einsteht. Unsere Mitglieds- und Abteilungsbeiträge, welche wir alle leisten, dienen dabei der Verwirklichung unseres Vereinszwecks. Diese Beiträge sind nicht dem Leistungs-/Gegenleistungsprinzip, wie es bei kommerziellen Fitnessstudios oder dem Kauf von Waren und Dienstleistungen der Fall ist, zuzuordnen. Diese Beiträge stellen insbesondere in der aktuellen Situation die entscheidende finanzielle Säule dar, welche Grundvoraussetzung für das Funktionieren unseres Vereins – auch über die Zeit der Corona-Pandemie hinweg – ist. Eine Rückzahlung der Beiträge wiederspräche darüber hinaus dem Gesetz und unserer Satzung und würde als Folge die Gemeinnützigkeit der FT gefährden.
Wir sind daher sehr glücklich und stolz auf Sie alle, da bislang wirklich sehr wenige negative Rückmeldungen hinsichtlich der weiteren Beitragszahlungen eingegangen sind. Dennoch war es uns wichtig, in einem „offenen Brief“ transparent auf dieses Thema einzugehen. Wir bitten Sie sehr darum, der FT – Ihrem Verein – während der gesamten Pandemie und Einschränkungen sowie darüber hinaus treu zu bleiben. Ein gemeinnütziger Verein ist nicht auf Kurzfristigkeit ausgelegt. Die zur Verfügung stehenden Mittel werden mit Weitsicht und der Allgemeinheit dienend eingesetzt. Nur so kann sichergestellt werden, dass es unsere FT-Gemeinschaft, so wie wir sie kennen, noch lange Jahre geben wird.
Wir bereiten in dieser ungewissen Zeit alles vor und geben unser Bestes dafür, um eine Wiederaufnahme des Vereinsbetriebes (auch unter möglicher behördlicher Auflagen) reibungslos zu ermöglichen und Sie auch während dieser Zeit in Bewegung zu halten.
Abschließend ist uns noch ein Punkt sehr wichtig. Sollten Sie aufgrund der Corona-Krise unverschuldet in eine finanzielle Notlage geraten sein, so möchten wir Sie ermutigen direkt mit uns Kontakt aufzunehmen. Natürlich möchten wir für Härtefälle individuelle Lösungen finden, auch das zeichnet eine Solidargemeinschaft aus. Nutzen Sie hierbei die Kontaktaufnahme über unsere E-Mail-Adresse corona@ft1844-freiburg.de.
Wir wünschen Ihnen und Ihren Liebsten in dieser Zeit weiterhin viel Kraft und Gesundheit. Wir freuen uns auf den Tag, an dem wir uns alle wieder in den unterschiedlichen Sporthallen und Einrichtungen gemeinsam bewegen und begegnen können.
Präsidium und Vorstand
FT 1844 Freiburg