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Freiburg tütet den ersten Dreier ein

Entspannt und mit einem Dauergrinsen im Gesicht stand Fabian Hosch an den Stehtischen im VIP-Raum der FT von 1844 und gab freundlich Auskunft über den Premierenerfolg seiner Mannschaft in der ersten Bundesliga: „Wir haben großes Vertrauen in unser Spielkonzept“, sagte der 20-jährige Freiburger Zuspieler. Seine Erkenntnis nach dem 3:1 (25:19, 25:17, 16:25, 25:21) am Dienstagabend gegen den TSV Haching München: „Wenn wir uns treu bleiben, sind wir mit unserem Stil auch in der ersten Liga konkurrenzfähig.“

Vor 1020 Zuschauern hatten die Gastgeber in ihrer Neuen Dreifeldhalle das Geschehen zwei Sätze lang unter Kontrolle. Zwar gingen die Hachinger im ersten Durchgang durch druckvolle Aufschläge von Ruben Lopez Garcia kurzzeitig in Führung (7:5), bei 9:8 schnappte sich die Freiburger Turnerschaft aber wieder die Leaderrolle und gab sie bis zum Ende des zweiten Satzes nicht mehr ab.

Ein wichtiger Faktor war die Aufschlagstärke: Pascal Ristl begann sowohl den ersten als auch den zweiten Satz mit einem Ass. Zusammen mit seinem Mittelblockerkollegen Ian Parish servierte das 21-jährige FT-Eigengewächs über die gesamte Spieldauer konstant gut. „Sie haben den Gegner immer was zum Nachdenken gegeben“, stellte der Freiburger Trainer Jakob Schönhagen fest. Insgesamt kamen die Freiburger auf acht Asse. 

Haching hingegen verkrampfte zwei Sätze lang in dem Bemühen, mit druckvollem Service wieder ins Spiel zurückzukehren, produzierte gegen Satzende viele Fehler. Auf der anderen Seite konnte Fabian Hosch mehr und mehr sein schnelles Spiel aufziehen. „Es fühlte sich so an, als ob wir in den ersten beiden Sätzen über den Gegner drübergefahren wären“, sagte der seit Sommer hell erblondete Hosch. Die Block-Feld-Abwehr habe viele Bälle ausgegraben. „Dann hat es einfach funktioniert.“ Vor allem Anton Jung lief im Außenangriff richtig heiß. Nach zwei Sätzen stand eine Erfolgsquote von sagenhaften 83 Prozent für den 20-jährigen Zugang zu Buche. 

Für den dritten Satz hatten sich die Münchner offensichtlich was vorgenommen. Das Team von Trainer Mircea Dudas startete gleich mit guten Aufschlägen und griff nun auch im Block herzhaft zu. Mit 4:8 ging es aus Freiburger Sicht in die erste technische Auszeit. Zwar konnten die Gastgeber noch einmal zum 14:14 ausgleichen und mit einer ellenlangen Rallye auf 16:18 verkürzen. Dann aber klappte bei den Hachinger Löwen alles. Mittelangreifer Daniel Günther servierte bis zum Satzgewinn durch (25:16). Florian Krenkel, zu Beginn des Satzes für den Norweger Lars Kristian Ekeland gekommen, hinterließ in dieser Phase beim TSV einen starken Eindruck.

Im vierten Satz brachte Schönhagen für den etwas müde wirkenden Jung im Außenangriff Luc Hartmann. Und der Kapitän war mit gutem Service dafür verantwortlich, dass die Freiburger sich mit 6:4 einen ersten Vorteil sicherten. Angetrieben von Yannick Harms, der im Angriff nun viele Spielzüge vollendete, baute die Affenbande ihre Führung Stück für Stück aus. Ein Block von Diagonalangreifer Oliver Hein führte zum 14:9, Hartmann servierte ein Ass zum 19:11, und als Pascal Ristl den Ball per Block zum 21:12 im Hachinger Feld einbetonierte, schien das Spiel entschieden.

Doch in schier aussichtsloser Lage setzten die Gäste zu einem starken Comeback an. Ihr US-Amerikaner Austin Matautia gab mit starken Aufschlägen den Takt vor. Jakob Schönhagen nahm zwei Auszeiten (22:15 und 22:17), und doch stand es bald nur noch 23:20 für die Freiburger. „Alle hatten aber weiter Selbstvertrauen und haben nicht angefangen zu zweifeln“, versicherte Hosch, der vom Publikum zum MVP gewählt wurde. 

Und dann war es tatsächlich so weit: Den zweiten Matchball verwandelte Luc Hartmann mit einer Power-Tip. „Es ist schön, dass die Spieler merken, sie haben viele Gegner drauf und können sie tatsächlich auch besiegen“, resümierte Coach Schönhängen. „Man merkt, da geht was.“ Auch am kommenden Samstag? Da geht es um 20 Uhr (live auf Dyn) wieder gegen ein Münchner Team, und zwar auswärts beim Mitaufsteiger ASV Dachau. 

 

(Foto: Henning Stark) 

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